Wie Veränderungen gelingen I

Selbst wenn man wirklich Veränderungen in seinem Leben erreichen möchte, warum ist es so schwer diese Veränderungen zu erreichen?

Du kennst sicherlich die ganzen Sprüche, die Dir dazu von den unterschiedlichsten Webseiten oder Coaches förmlich “Um die Ohren gehauen werden”:

– Du musst disziplinierter werden.
– Du musst den inneren Schweinehund überwinden.
– Solange Du nichts änderst wird sich nichts ändern.
– Es ist naiv zu glauben das gleiche immer wieder machen zu können und dann andere Ergebnisse zu erwarten.
– Du musst aus der Komfortzone kommen.

Aber helfen denn diese mit erhobenem Zeigefinger vorgetragenen und abwertenden Bemerkungen einem einen eigenen “Pack-an” zu bekommen? Ich weiß ja nicht wie es Dir ergeht –
bei mir als selbstbestimmter Mensch wirken solche Kommandos nicht. Selbst wenn ein Funken Wahrheit in den Aussagen steckt.. Für mich ist die eigene Begeisterung, die Überzeugung das Ziel erreichen zu können ausschlaggebend.

Zuallererst musst Du ja einmal Ziele haben – und diese auch erreichen wollen.

Und dann stellt sich die Frage:
Wie kann ich meine Ziele denn auch tatsächlich erreichen?

Und da sehe ich einen anderen Weg, sich ohne Druck und erzeugte Schuldgefühle auf den Weg zu machen. Indem wir zuerst einmal verstehen wie unser Kopf arbeitet – welche Leistung er erbringt, wie er unser Leben sehr oft viel einfacher macht – aber auch wie die andere Seite der Medaillie aussieht.

Herz Hirn und Gewohnheit im Entscheidungsprozess

Lassen wir uns dazu einmal ein ganz einfaches Beispiel anschauen, wo diese automatisiert stattfindenden Handlungen für unser Leben extrem hilfreich sind.
Nehmen wir dazu einmal eine Türklinke in die Hand. Um die Türe zu öffnen müssen wir die Klinke an der Seite des Hebelarmes vollständig nach unten drücken – dann müssen wir den Türgriff entweder ziehen oder drücken, jenachdem ob die Türe innen oder aussen angeschlagen worden ist.
In fremden Gebäuden wird man wohl noch darauf achten ob man die Türe ziehen oder aufdrücken muss – aber im eigenen Heim oder der Arbeitsstätte gewohnheitsmäßig wohl kaum.
Oder hast Du schon einmal bewusst daran gedacht:
– ich muss meine Hand auf die Klinke legen?
– ich muss die Klinke drücken?
– die Tür ist auf meiner Seite angeschlagen, ich muss also ziehen?

Mit Sicherheit hast Du dazu keine Überlegungen angestellt – weil Dir ein automatisierter Prozess im Gehirn die Denkarbeit für Routinetätigkeiten völlig abgenommen hat.
Diese Automatisierung kann ja auch so weit gehen, dass Du verwundert feststellst keine Erinnerung daran zu haben wie Du eigentlich zur Arbeit gefahren bist. Da laufen also auch hochkomplexe Entscheidungsfolgen automatisch und zuverlässig ab – ohne das diese bewusst gesteuert wurden. Und Du heil angekommen bist.

Für die “Rechenleistung” benötigt unser Gehirn rund 20% der dem Körper zugeführten Energie – obwohl das Gehirn nur 2-3% des Körpergewichtes ausmacht.
Und da Energie schon seit Urzeiten ein knappes Gut ist, hat die Evoulution in eine Art Trickkiste gegriffen um die erforderliche Rechenleistung so klein wie möglich zu halten.

SchubladenEinmal ermittelte Problemlösungen werden wie in Schubladen abgelegt – und wenn das gleiche oder ähnliche Problem wieder auftaucht – wird die Lösung ohne Rechenleistung fix aus der Schublade gezogen und angewendet. Also eine richtig feine Sache.

Fein, solange keine Änderungen anstehen…

Denn das Gehirn möchte lieber bewährte Lösungen beibehalten statt neue Lösungen zu entwickeln.

Aber wie sieht es aus wenn Du neues Verhalten und neue Ergebnisse als Gewohnheit etablieren willst? Da hast Du einen hochspezialisierten “Gegner” oder nennen wir es lieber “Sparringspartner” in deinem Kopf

Und wie kommst Du dann zu Deinem Ziel?

Du kannst durch konsequente rationale Auseinandersetzung mit einem Thema neue “Erfahrungsschubladen” aufbauen und füllen – damit diese Erfahrungsschubladen bald auch für automatisiert ablaufende gewünschte Handlungsmuster zur Verfügung stehen.

Das wird nicht von heute auf morgen erledigt sein – Es erfordert stetige Wiederholungen um neue Handlungsweisen zu etablieren. Damit lässt Du Deinem Gehirn etwas Zeit sich an die neuen, von Dir bestimmten Spielregeln zu gewöhnen und diese neu abzuspeichern.

Das Gehirn lässt sich trotzdem neu programmieren.

Bis sich die alten Verschaltungen im Gehirn auflösen und neue gebildet haben, braucht es sehr viele neue inhaltliche Auseinandersetzungen. Unser Gehirn muss seinen Erfahrungsschatz erweitern. Und dieser Erfahrungsschatz kann das Gehirn neu programmieren.

Vielleicht kannst Du dazu aus diesem Statement auch noch Kraft schöpfen:
„Sobald ein Mensch sich an eine Aufgabe heranmacht, von der er glaubt, dass sie zu lösen ist, ändert sich sein ganzes Verhalten. Er ist bereits auf halbem Weg zu der gesuchten Antwort.“