Wie du mit deiner Angst umgehen kannst.

Und warum der Säbelzahntiger dich auch heute noch in deiner persönlichen Entwicklung  behindert.

säbelzahntigerWenn Du einmal in die mehrere hunterttausend jährige Geschichte deiner gesamten Vorfahren eintauchst – dann existierst du heute nur, weil deine gesamten Vorfahren es geschafft haben, zu überleben, Nachkommen zu zeugen und diese erfolgreich großzuziehen.

Wenn es auch nur ein einziger von tausenden dieser Ahnenreihe es nicht geschafft hätte – dann wärest du heute nicht hier.

Deine gesamten Ahnen müssen also durchgängig sehr vorsichtig und umsichtig gewesen sein um Gefahren zu erkennen und diesen auszuweichen. Und die Anderen, unvorsichtigen, wagemutigen sind Fressfeinden wie dem Säbelzahntiger zum Opfer gefallen.

Durch diese natürliche Auslese haben sich bestimmte Persönlichkeitsmerkmale genetisch bei jedem von uns verfestigt – Vorsicht gehört damit für uns zum dem in der DNA festgeschriebenen Erbe.

Jetzt ist der Säbelzahntiger seit rund 10.000 Jahren ausgestorben, Mammuts gibt es auch nicht mehr – und die Bedrohung durch Fressfeinde wie Bären und Wölfe ist hier praktisch nicht mehr gegeben.

Nur unsere Programmierung der DNA zur Angst und Vorsicht, die ist wohl auf dem Stand von vor 10.000 Jahren stehengeblieben.

Dabei sind alleine in den letzten 400 Jahren die Risiken früh zu sterben massiv zurückgegangen. Um 1700 n.Chr. hatten Frauen eine Lebenserwartung von 30 Jahren, (heute 83,4 Jahre) Männer hatten eine Lebenserwartung von 32 Jahren (heute 78,5 Jahre).
Durch Hygiene, medizinischen Fortschritt, friedlicheres Miteinander und fehlen von naturbedingten Risiken hat sich also die existentielle Gefährdungslage drastisch verbessert.

Aber du schleppst auch heute noch das Säbelzahntigerangstsyndrom mit dir rum.

Die Angst lauert aber immer noch an jeder Ecke. Schon von Klein auf an, kommt man in Berührung mit ihr. Als Kind hat man Angst vor Monstern, Gespenstern oder Hexen, fürchtet sich im Dunklen oder lauten Geräuschen. Im späteren Alter ist es die Angst vor Krankheiten, Terroranschlägen, Arbeitsplatzverlust oder dem Tod. Aber auch Ängste wie die, andere Menschen anzusprechen oder gar vor anderen Menschen zu sprechen, gehören dazu. Angst hat viele Gesichter. Natürlich gibt es Ängste, die ihre Berechtigung haben. Aber sind die meisten Ängste, die uns Menschen plagen, nicht sogar unnötig?

Was passiert mit deinem Körper, wenn du Angst verspürst? Ein Zusammenspiel im Gehirn

Wir alle kennen dieses Gefühl der Angst. Es ist ein sehr unbehagliches, beklemmendes Gefühl, welches mit Herzrasen, Schweißausbrüchen, Verdauungsproblemen, Atemproblemen, einem trockenen Mund einhergeht und uns Nachts vor Unruhe nicht mehr schlafen lässt. Aber hast du dich denn schon einmal gefragt, warum das alles mit deinem Körper passiert, wenn du in einer solchen Angstsituation bist? Im Grunde ist es eine sehr interessante Vorgehensweise des Körpers.

Deine Sinnesorgane nehmen Reize auf. Du siehst, hörst, spürst, schmeckst oder riechst etwas. Diese Wahrnehmung wird an dein Gehirn weitergeleitet und in der Großhirnrinde, welche dort aufgrund deiner Erfahrungen im Leben, diese Wahrnehmung als Gefahr einstuft. Um es zu verbildlichen: Stell dir vor, du betrittst deine Wohnung und riechst Rauch. Dein Gehirn signalisiert dir: „Es brennt“. Denn du weißt ja aus der Vergangenheit, wie es riecht, wenn etwas brennt. Nun wird diese „Brandmeldung“ an dein limbische System im Gehirn weitergeleitet, welches für deine Gefühle zuständig ist. Dort veranlassen zwei Bereiche, nämlich der Hippocampus als auch die Amygdala wiederum den Hypothalamus dazu, dass dieser die Reaktionen ausführt, die für diese Situation dienlich sind. Er veranlasst die Ausschüttung von Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol, was dazu führt, dass dein sympathisches und parasympathisches Nervensystem aktiviert wird und für eine blitzschnelle Reaktion in dieser Situation sorgt. In dem Fall, entweder den Brand löschen oder aus der Wohnung laufen und unmittelbar die Feuerwehr rufen.

Dein evolutionärer Bodyguard

Diesen Zustand nennt man auch den „Kampf-Flucht Modus“ und hat seinen Ursprung in der evolutionären Menschheitsgeschichte. Dieser Modus hat uns Menschen damals das Überleben gesichert. Stell dir nur mal vor, wie es wäre, wenn du heute bei einem Spaziergang plötzlich einem Säbelzahntiger, der so hoch ist, wie du, begegnen würdest. Dein Körper versetzt sich sofort in diesen Modus und dir bleibt in diesem Moment nur übrig, zu Fliehen oder dich auf einen Kampf einzulassen, um aus dieser gefährlichen Situation zu gelangen.

Zum Glück wird das aber realistisch gesehen so nicht mehr geschehen. Zumindest nicht in unseren Breitengraden. Es gibt aber immer noch Flecken auf der Erde, in denen Menschen noch genauso auf der Hut vor gefährlichen Tieren sein müssen, wie damals vor dem Säbelzahntiger.Trotzdem schaffen wir es hierzulande aber immer wieder, in diesen „Kampf-Flucht Modus“ zu verfallen.

Ohne Vorsicht wären wir ausgestorben – „Angst“ als Überlebensstrategie

Die Angst ist auch nichts Schlechtes, sondern grundsätzlich sehr hilfreich, denn ohne sie wären wir nicht mehr hier. Gerade, weil unsere Vorfahren sich dementsprechend vorsichtig verhalten hatten und sich nicht unbedingt jeder gefährlichen Situation gestellt haben, erfahren wir heute das Glück, auf dieser Erde ein wundervolles Leben zu führen.

Mach dir einmal klar, ohne den „Kampf-Flucht Modus“ deiner Vorfahren wärst du jetzt nicht hier und könntest diesen Beitrag lesen, geschweige, ich ihn schreiben. Dass es aber doch so ist und wir nicht ausgestorben sind, verdanken wir unseren vorsichtigen Ahnen, die eben nicht immer aufs Ganze gingen. Die Furcht vor lebensbedrohlichen Situationen hat dazu geführt, dass unsere Ahnenreihe nicht unterbrochen wurde.

Der Kampf-Flucht Modus der Neuzeit

Wir alle haben diese Fähigkeit, die uns einst vor dem sicheren Tod bewahrt hat, beibehalten und sie wird auch immer ein Teil von uns bleiben. Nur ist das leider heutzutage nicht immer sehr förderlich, denn dieser evolutionäre Mechanismus tritt leider zu allen möglichen Situationen auf. Zumeist zu solchen, in denen es primär nicht ums Überleben geht. Es ist eben meistens keine Furcht mehr, wie damals, die unsere Sinne schärft und uns bedacht handeln lässt, sondern eher eine Angst, die lähmt und uns ausbremst. Und vielleicht hast du es ja auch schon erlebt, dass du eine Vision von etwas hattest, vielleicht hast du sogar gerade eine, wirst sie aber nicht umsetzen, weil einfach zu viel Angst vor dem Unbekannten über dich herrscht. Habe ich gerade deine Handlungsweise beschrieben? Du bist mit dieser Angst nicht alleine. Es geht sehr vielen Menschen so.

Längeres Leben und trotzdem Todesängste

Wir werden zwar mittlerweile älter, aber die evolutionäre Angst, wie die vor dem Säbelzahntiger, der vor ca. 10.000 Jahren ausgestorben ist, sitzt immer noch tief in uns verankert. Wir leben heute in einem Dauerzustand aus Ängsten. An jeder Ecke lauert etwas Neues, was uns in Angst und Schrecken versetzt. Unser Angstlevel wird aufgrund der ständigen beängstigenden Ereignisse dauerhaft aufrecht erhalten und nicht, wie früher ausschließlich für den „Kampf-Flucht Modus“ bereitgestellt. Der Körper ist einem dermaßen großen Stresslevel durch die ständige Angst ausgesetzt, welches sich früher oder später negativ auf die Gesundheit auswirken kann.

Angst hat viele Gesichter!!!

Meistens steckt hinter jeder Angst eine Geschichte, die einen ausschlaggebenden Kern enthält. Das können traumatische Erlebnisse sein oder Ereignisse in Lebensphasen, die sich negativ verfestigt haben.

In den meisten Fällen aber ist die Angst hausgemacht und wird uns mitgegeben. Auch dir wurden damals „Geschichten“ erzählt, die du für wahr gehalten hattest oder dies gar immer noch tust. Erinnere dich doch einmal zurück in deine Kindheit. Was wurde dir da erzählt, was du geglaubt hattest und was dich Angst spüren lies? Seien es die Geschichten deiner Eltern, deiner Freude oder deiner Lehrer. Vieles davon bleibt tief in uns und kann folglich dafür sorgen, dass sich unsere Selbstwahrnehmung verfälscht und wir oft nicht mehr in der Lage sind, zu handeln. Das Schlimmste ist aber, dass Angst uns an der persönlichen Weiterentwicklung hindert. Vielen Menschen entgehen wunderbare Möglichkeiten und Ereignisse, nur, weil sie sich so von ihrer Angst in Beschlag nehmen lassen. Wir alle kennen Situationen und Momente, an denen wir mit unserer Angst konfrontiert werden. Wie gehst du dann persönlich damit um? Wie viel Macht gibst du an die Angst ab?

Wie du es schaffen kannst, wieder Herr über deine Ängste zu werden.

Bewusst sein

Sei dir zunächst bewusst, dass Angst ein Gefühl ist. Und Gefühle sind mentale Botschaften, die aus dir heraus kommen. Die Angst, die du verspürst ist etwas, was dir signalisiert, dass irgendetwas nicht im Einklang oder stimmig ist. Du wirst demzufolge angehalten, an deine Sicherheit zu denken. Das ist primär ein wichtiger Schutzinstinkt.

Beobachtung und Reflektieren

Beobachte, wann deine Ängste auftreten. In welchen Situationen überkommen dich diese beklemmenden Gefühle? Wenn du es erkannt hast, nimm sie an und werte sie nicht. Sieh sie einfach als eine flüchtige Begegnung an und dann hinterfrage einmal, warum das jetzt so ist, dass die Angst in dir hochkommt.

Medienkonsum verringern

Wir kennen es alle. In den Medien wird doch meistens nur Negatives berichtet. Auch wenn du es nicht sofort bemerkst, aber die Informationen, die da ständig auf dich einprasseln, machen unterbewusst etwas mit dir. Auch bewusst natürlich, man erinnere sich an die letzten Jahre. Dies ständige Panikmache kannst du ganz einfach vermeiden, indem du den Fernseher auslässt, ganz verbannst oder du dir, wenn du auf dem neuesten Stand sein möchtest, eine Quelle suchst, die dich kurz und knapp über das aktuelle Weltgeschehen informiert.

Realitätscheck

Nachdem du erkannt hast, warum diese Angst in dir hochkommt, darfst du gleich im Anschluss darüber nachdenken, ob das ganze überhaupt der Wahrheit entspricht und ob das Ergebnis auch wirklich so eintreffen wird, wie du es dir ausmalst.

Das Angst- und Stresslevel mit EFT herunterfahren

Mit anklopfen bestimmter Körperstellen (die auch in der chin. Akkupunktur genutzt werden) mit den Fingerspitzen kann das Angstlevel ganz deutlich heruntergefahren werden. Dieses findet beispielsweise bei Flug- oder Höhenangst immer öfter Anwendung.
Ein Beispiel zu dieser Technik: https://eft-info.com/eft-lernen/die-kurzform-im-video/

Worst Case Szenario

Selbst, wenn es so sein sollte, dass die Realität berechtigt ist, so gehe einen Schritt weiter und male dir mal das „Worst Case Szenario“ aus. Was wäre das Schlimmste, was passieren kann, wenn Dies oder Jenes genau so eintrifft, wie es in deinen Vorstellungen stattfindet? Denn in Wirklichkeit ist es doch so, dass das Meiste, was wir uns ständig ausmalen, so nie eintreffen wird.

Ausreden erkennen und Herausforderung annehmen

Könnte es vielleicht auch sein, dass du die Angst als Vorwand nutzt, um Herausforderungen aus dem Weg zu gehen oder damit eine Entschuldigung oder Ausrede parat hast?

Gerade, wenn es darum geht, über sich hinaus zu wachsen, wird man nicht selten vor Prüfungen im Leben gestellt, die nicht für jeden Menschen sofort und gut zu handeln sind. Lieber versteckt man sich da hinter „Ausreden“. Viel zu groß ist die Angst vor dem Scheitern, obwohl man es noch nicht einmal versucht hat. Der Mensch tendiert eher dazu, sich in seinem gewohnten Umfeld zu bewegen, als einen Schritt hinaus zu wagen. Die Macht der Gewohnheit hat uns oftmals fest im Griff, denn in den gewohnten Gefilden ist man sicher.

 

Fazit

Das Meiste, was uns der Kopf vorgaukelt, wird niemals so eintreffen. Wir verschwenden unsere wertvolle Lebenszeit viel zu sehr damit, problemorientiert zu denken.

Ich möchte nicht wissen, wie viele Menschen wohl ihre Träume und Visionen mit ins Grab genommen haben, nur weil die Angst sie so blockiert hat.

Lass dir die Kontrolle über dein Leben nicht durch Angst nehmen. Gib deiner Angst weniger Raum und sieh sie, wenn sie kommt als wichtiges Tool, welches dich lediglich schützen will. Wenn die Angst dich aber dominiert, bist nicht mehr du Herrscher oder Herrscherin über dein Leben, sondern die Angst.

Schärfe stattdessen lieber deine Sinne und geh den Dingen auf den Grund aber lass dich nicht lähmen.

Unsere Möglichkeiten heutzutage sind nahezu unbegrenzt. Mach dir das auch nochmal klar. Niemals zuvor in der Menschheitsgeschichte hatten wir so viele Chancen wie wir sie jetzt haben. Werde dir darüber bewusst und fange an, Herausforderungen im Leben anzunehmen, um über dich hinauszuwachsen.

Lies gerne hier weiter, wie du dich selbst motivieren kannst oder eine optimistischere Lebenseinstellung bekommst, um deine Ziele zu erreichen und Visionen wahr machen kannst.